Der niederländisch-jüdische Philosoph Baruch (Benedict) de Spinoza war einer der einflussreichsten Denker der frühen Neuzeit. Der Bann, den die jüdische Gemeinde Amsterdam 1656 gegen ihn aussprach, bewegt die Gemüter bis heute. In der Dokumentation SPINOZA (IL 2022) geht Regisseur David Ofek sechs möglichen Gründen für Spinozas Exkommunikation nach. Auf seiner Spurensuche zwischen Amsterdam, Den Haag, New York, Jerusalem und Tel Aviv macht er überraschende Entdeckungen und umreißt die faszinierende Figur eines Mannes, dessen revolutionäre Ideen bis in unsere Gegenwart nachwirken.
Die Dokumentation ist der 17. Film des Projekts „Ha-Ivrim“ (Die Hebräer), das seit 2009 mit biografischen, historischen, literarischen und filmischen Mitteln wichtige Figuren des jüdischen Denkens und Schreibens poetisch porträtiert.
Yair Qedar ist Dokumentarfilmer, Journalist, prominenter Aktivist der israelischen LGBTQ+-Community und der Produzent von SPINOZA. Er hat in Tel Aviv hebräische Literatur studiert und für verschiedene israelische Tageszeitungen geschrieben. Das von ihm initiierte Filmprojekt „Ha-Ivrim“ wurde international mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Michela Torbidoni ist Vertretungsprofessorin am Institut für Jüdische Philosophie und Religion der Universität Hamburg. Ihr Fachgebiet ist das Jüdische Denken der frühen Neuzeit, insbesondere die Spinoza-Rezeption in Italien und Frankreich im 19. und 20. Jahrhundert.
Gastgeber ist Andreas Brämer (IGdJ). Das Gespräch findet auf Englisch statt.
Karten sind direkt beim Abaton Kino erhältlich.
Eine Kooperation mit dem Jüdischen Dokumentarfilmclub am Institut für die Geschichte der deutschen Juden.